Der Lahn-Dill-Kreis informiert
„Häusliche Gewalt betrifft uns alle“
Die Beratungs- und Interventionsstelle des Frauenhauses Wetzlar hat im November ihr 20-jähriges Jubiläum gefeiert. Bei einer feierlichen Veranstaltung würdigte die Einrichtung die wichtige Arbeit, die seit zwei Jahrzehnten von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen, Kindern aber auch Menschen aus dem Umfeld der Betroffenen sowie anderen Fachkräften durch professionelle Beratung und Unterstützung zugutekommt.
Regina Gehring, Geschäftsführerin des Frauenhauses Wetzlar e. V., führte Landrat Carsten Braun durch die Räumlichkeiten der Interventionsstelle und erläuterte dabei die vielfältigen Angebote, die Betroffenen von häuslicher Gewalt und Stalking zur Verfügung stehen.
„Es ist unglaublich, wie viel sich in den vergangenen 20 Jahren bewegt hat. Wir haben nicht nur vielen Menschen geholfen, sondern auch dazu beigetragen, das Thema häusliche Gewalt stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken“, sagte Gehring. „Unser Ziel war und ist es, schnell und unbürokratisch zu helfen. Wir sind dankbar für die Zusammenarbeit mit Polizei, Justiz und anderen sozialen Einrichtungen im Lahn-Dill-Kreis.“
Carsten Braun, der die Bedeutung der Beratungsstelle für den Lahn-Dill-Kreis hervorhob, betonte: „Häusliche Gewalt betrifft uns alle. Sie kann jede Familie und jedes soziale Umfeld treffen, daher ist es so wichtig, dass Einrichtungen wie die Beratungs- und Interventionsstelle in unserer Region aktiv sind. Ich möchte mich bei den Mitarbeitenden für ihren Einsatz bedanken und versichern, dass der Lahn-Dill-Kreis weiterhin hinter dieser wichtigen Arbeit steht.“ Der Lahn-Dill-Kreises unterstützt die Beratungs- und Interventionsstelle sowie die Zufluchtsstätte des Vereins Frauenhaus Wetzlar e.V. durch die Weitergabe von Landesmitteln, Zuschüssen, die Ermittlung eines angemessenen Tagessatzes sowie durch Zuschüsse in Form der Übernahme der psychosozialen Kosten zur Betreuung von leistungsberechtigten Frauen.
Die Beratungs- und Interventionsstelle des Frauenhauses Wetzlar wurde 2004 als Modellprojekt ins Leben gerufen und ist mittlerweile eine unverzichtbare Anlaufstelle für Opfer von häuslicher Gewalt. Sie bietet nicht nur rechtliche Beratung zu Themen wie dem Gewaltschutzgesetz und Schutzanordnungen, sondern auch psychosoziale Unterstützung und Weitervermittlung an spezialisierte Stellen. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit ist die enge Zusammenarbeit mit Polizei und Justiz, um Betroffenen eine schnellere und effektivere Unterstützung zukommen zu lassen.
Ein weiterer Teil der Arbeit der Interventionsstelle ist die stetige Intensivierung der Kooperation mit anderen sozialen Einrichtungen und Beratungsstellen, um die Hilfsangebote im Lahn-Dill-Kreis weiter auszubauen. Auch in Dillenburg wird eine regelmäßige Beratung angeboten, um den Zugang zu Hilfe für Betroffene zu erleichtern.
Für Täterinnen und Täter, die ihr gewalttätiges Verhalten reflektieren und an sich arbeiten möchten, gibt es ebenfalls Angebote zur Weitervermittlung an geeignete Beratungsstellen.
„Jeder Schritt zählt, um Gewalt in Familien zu verhindern und den betroffenen Menschen zu helfen“, sagte Regina Gehring abschließend. „Die Unterstützung durch unsere Beratungsstelle ist ein erster, sehr wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem gewaltfreien Leben.“
Kontakt:
Frauenhaus Wetzlar e. V.
Beratungs- und Interventionsstelle
Karl-Kellner-Ring 41
35576 Wetzlar
Telefon: 06441 46364
E-Mail: beratung@frauenhaus-wetzlar.de
Website: www.frauenhaus-wetzlar.de
Über das Frauenhaus Wetzlar e. V.
Der Verein Frauenhaus Wetzlar e. V. unterstützt Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt oder Stalking geworden sind. Neben der Bereitstellung von Schutzräumen bietet der Verein auch psychosoziale und rechtliche Beratung an. Die Beratungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt gehört zu den zentralen Angeboten und ist ein wichtiger Baustein im Netzwerk der Gewaltprävention und -hilfe im Lahn-Dill-Kreis.
Bildunterschrift: Zum 20-jährigen Bestehen der Beratungs- und Interventionsstelle besuchte Landrat Carsten Braun das Wetzlarer Frauenhaus und kam mit Geschäftsführerin Regina Gehring ins Gespräch. Foto: Lahn-Dill-Kreis